April 2019

April April…

April, April, der macht was er will. Getreu dieser Weisheit hatte auch der vergangene April alles an Wetter zu bieten. Aber der Reihe nach:

Der April begann, wie der März aufgehört hatte. Dabei enthalten waren frühlingshafte Temperaturen um die 20 Grad und wie scheinbar üblich zunächst kein Regen. Allerdings legte der Luftdruck nach dem ersten April eine beachtliche Talfahrt hin und sank in den nächsten Tagen um 20 hPa. Grund hierfür waren mehrere Tiefdruckdurchgänge hintereinander. Hierbei sticht das Sturmtief „Philipp“ um den 2. April heraus. Dieses Tief brachte mit einem Gewitter Sturmböen von mehr als 80km/h nach Mainz – inklusive Staubsturm durch die trockne Witterung der vorangegangenen Tage.

Aufziehendes Gewitter über Mainz, inklusive Staubsturm. (c) P. Reutter

Nachfolgend kam auch der lange ersehnten Regen nach Mainz. In den ersten Tagen des Aprils kamen knapp 15mm Niederschlag vom Himmel. Zusätzlich gingen die Temperaturen zurück auf Werte um die 10 Grad. Zunächst also typisches Aprilwetter mit Wind, Regen und Sonne.

Nach einer kurzen Wetterberuhigung wurde es Mitte des Monats nochmal ungemütlich. Immer wieder brachten Tiefausläufer neben etwas Regen auch immer wieder eine frische Brise Wind nach Mainz. Dazu gingen die Temperaturen eine Woche vor Ostern zurück auf Werte um den Gefrierpunkt, sodass es auch zu Bodenfrost kam. In den Mittelgebirgen wurde es in dieser Phase sogar nochmal etwas weiß.

Dieser Temperatureinbruch war allerdings nicht von langer Dauer. Pünktlich zur Karwoche wurde es wieder frühlingshaft bis frühsommerlich warm mit Temperaturen um 25 Grad und Sonnenschein.

Mainz am Rhein. (c) L. Gömmer

Das meteorologische „Highlight“ des Monats folgte dann am Mittwoch nach Ostern. Eine ordentliche Kaltfront brachte im Westen Deutschlands vielerorts heftige Gewitter mit Starkregen. Dank der südlichen Strömung kam auch Mainz dieses Mal ausnahmsweise in den Genuss eines ordentlichen Gewitters. Mit diesem verbunden waren neben kleinen Hagel um die 2cm auch Sturmböen um 86km/h und eine Temperaturabkühlung von 14 Grad! Außerdem sorgte die Gewitterfront für eine kurzzeitige Verdunkelung, sodass es für wenige Minuten fast Nacht war. Ein Kurzes aber spektakuläres Ereignis, was das Herz eines Meteorologen höherschlagen lässt.

Mainzer Regentropfen. (c) L. Gömmer

Zurück zu den Fakten:

Trotz der Kaltluftvorstöße war der April wieder ein zu warmer Monat und zwar der 13. Monat in Folge. Auch wenn es 35l/m² Niederschlag in Zusammenhang mit den Tiefdruckgebieten und des Gewitters gab, war der April wieder einmal zu trocken. Mainz galt hier noch zu den glücklicheren Verlierern, denn in anderen Orten gab es gerade einmal 1 l/m² Niederschlag.

Text: L. Gömmer

Bilder: L. Gömmer, P. Reutter

Graphik: P. Reutter