Der Juni ein frühsommerlicher Monat mit ein bisschen Hoffnung auf einen „normalen“ Sommer…
Die ersten Junitage waren bereits frühsommerlich. Tageshöchstwerte mit knapp unter 30 Grad Celsius und Sonnenschein. Wäre der gesamte Monat so verlaufen, wäre auch der Juni 2020 ein weiterer viel zu warmer Monat geworden, aber dem war nicht so. Denn aus der vorherrschenden Hochdrucklage zum Monatswechsel wurde gegen Ende der ersten Juniwoche eine südwestlich geprägte Lage und dem Einfluss eines Druckabfalls. Damit verbunden waren zum einen die ersten kräftigeren Gewitter in Deutschland und auch in Rheinhessen gab es örtlich Blitz und Donner (nur Mainz blieb vorerst verschont). Allerdings bekam auch Mainz den Wetterwechsel mit und so wurden über die nächste Woche bis knapp vor Monatsmitte dann doch recht kühle oder angenehme (je nach Betrachtungsweise) Temperaturen von um die 20 Grad gemessen. In Zusammenhang mit der Kaltfront frischte zusätzlich der Wind auf und der erste Niederschlag konnte verzeichnet werden – immerhin gut 15mm. Auffällig im Temperaturverlauf ist, dass es trotz einer Zwischenhochphase nicht wirklich warm wurde, sondern dann an nur mit Hilfe der Warmfront eines nächsten Tiefs aus Westen die Temperaturen nochmal knapp unter die 30 Grad Marke kletterten.
Nach den ersten dann doch recht kühlen 2 Juniwochen wurde es wieder etwas wärmer mit Tageshöchstwerten um die 25 Grad. Mit dem Temperaturanstieg wuchs auch wieder die Wahrscheinlichkeit von Gewittern und am 17. Juni wurde dann auch Mainz mal wieder von einem Gewitter mit heftigen Starkregen und Wind (zumindest in einigen Stadtteilen) getroffen. Das Gewitter entwickelte sich innerhalb kurzer Zeit zwischen Mainz und Rüsselsheim und zog dann genau über die Stadt. Auch am Campus kam es innerhalb kurzer Zeit immerhin zu knapp 10mm Niederschlag und Spitzenböen über 60km/h. Während in Weisenau der Niederschlag keine Folgen hatte, drückte der Starkregen etwas weiter nördlich in der Mainzer Neustadt Gullydeckel aus der Halterung. Auch hier zeigt sich wieder wie lokal begrenzt die Auswirkungen von Gewittern sein können.
Die nächsten Tage waren dann wieder etwas ruhiger vom Wetter und von den Temperaturen pünktlich zum kalendarischen Sommeranfang auch sommerlich heiß mit einem Spitzenwert von 30,9 Grad, aber im Vergleich zum letzten Jahr gab es keine Hitzewelle. Allerdings gab es pünktlich zum Siebenschläfertag* am 27.06.2020 nochmal einen Wetterumschwung. Eine Gewitterlinie aus Westen schaffte es zwar nicht mit dem Regen nach Mainz, aber die Böenfront brachte auch in Mainz stürmische Böen mit knapp 65 km/h und sorgte für abgebrochene Äste. Infolgedessen wurde es nochmal wechselhafter zu Monatsende und auch nicht mehr ganz so warm. Also die Hoffnung auf einen normalen mitteleuropäischen Sommer ohne längere Trockenphasen.
Zusammengefasst war der Juni ein Monat, der seine sommerlichen Phasen hatte, aber auch die Gelegenheit zum Durchatmen bot. Mit gemessenen 42mm Niederschlag war er dennoch ein Stück zu trocken.
*) Thema des Tages beim DWD zum Siebenschläfertag
Fotos und Text: L. Gömmer
Graphik. P. Reutter