August 2018: No Rainy Day Women
Manchmal wird man von lieb gewonnen Computern einfach so verlassen. Beruht diese Wertschätzung auf Gegenseitigkeit, so hält sich der Computer freundlicherweise an praktische Abrechnungszeiträume und fällt zusätzlich dann aus, wenn er nicht unbedingt gebraucht wird. So erging es der Wetterstation mit dem PC, der seit 15 Jahren den Regen aufzeichnet, speichert und weiterverteilt. Er hat am 31. Juli leider seinen Geist aufgegeben. Vermutlich wird er gedacht haben, dass er bei dieser Dürre sowieso nicht gebraucht wird. Unrecht hatte er da nicht – die gute alte modische Messung per Hand ergab für den August einen Gesamtniederschlag von 19,4 mm – gut die Hälfte davon viel bei einem Gewitter am 30. August. Das ist lächerlich wenig Niederschlag – selbst für Mainz. Trotzdem nehmen wir den Ausfall des Rechners zum Anlass, die Datenverarbeitung zu modernisieren und hoffen baldmöglichst wieder sekundengenau den Niederschlag angeben zu können.
Wie es sich für einen August gehört, war auch dieser sehr sommerlich. Die einzige Tropennacht diesen Jahres wurde an unserer Wetterstation in der Nacht vom 2. auf den 3. August aufgezeichnet – die Temperatur fiel also nicht unter 20°C an diesem Tag. Der August führte die Hitzewelle aus dem Juli noch bis zum 9. August fort. Danach folgte eine Temperaturdelle, aber keineswegs kaltes Wetter. Zur Monatsmitte bildete sich eine zweite Hitzewelle aus, die dann zum 24. August jäh beendet wurde. Sogar die erste Tageshöchsttemperatur unter 20°C seit langer Zeit konnte aufgezeichnet werden. Die Maximaltemperatur wurde hingegen Anfang August mit 35,6°C gemessen.
Die Dürre zeigt sich überall in Rheinhessen – wie z.B. hier an diesem Teich bei Wörrstadt.
Und auch die Jahresbilanz zeigt deutlich, dass viel zu wenig Regen fällt.
Text, Fotos & Graphik: Philipp Reutter