Vom milden Winter zum Frühling in 31 Tagen
Zu Monatsbeginn lag Mainz unter dem Einfluss der westlichen Strömung, welche Tiefdruckgebiete und milde Luft vom Atlantik nach Mainz brachten. Damit verbunden war neben einem frischen Wind auch der erste Niederschlag des Monats. Die zugehörigen Kaltfronten brachten durch eine Strömung von der Nordsee kommend kühlere Luft nach Deutschland, sodass in Mainz nach Frontdurchgang auch Temperaturen um den Gefrierpunkt gemessen wurden.
Nach dieser windigen und abwechslungsreichen Phase im Wettergeschehen kam es zu einer Umstellung zu Hochdruckwetter. Schön zu sehen ist diese Umstellung nicht nur in der Zeitreihe des Druckes, sondern auch in den Messungen der Windrichtung und Windgeschwindigkeit. Hier fällt die Eigenschaft bei Hochdruckgebieten auf, dass es durch den schwachen Gradienten deutlich schwächere Winde gibt, welche zudem aus unterschiedlichen Richtungen kommen können. Eine weitere Begleiterscheinung von Hochdruckwetterlagen im Winter ist das beständige „Dauergrau“ durch Hochnebellagen. Dadurch ist der kaum vorhandene Tagesgang in der Temperatur zu erklären für die Phase. Bei Hochnebel reichen teils Mittelgebirge aus, um über den Nebel in die Sonne zu gelangen. So auch im Dezember. Während Mainz im Dauergrau lag, gab es beispielsweise am Großen Feldberg Sonnenschein und Schnee zu genießen. Gegen Ende der Hochdruckwetterlage stellte sich dann eine vorrübergehende Ostströmung in Mainz ein und so sanken in Mainz die Temperaturen pünktlich vor Weihnachten in den Frostbereich, sodass Werte von um die -7°C gemessen werden konnten. Dies führte auch zu Raureif, der die schönsten Formen bildete...
Wer jetzt dachte, Weihnachten würde schön winterlich kalt werden, der hatte sich zu früh gefreut. Pünktlich zu Weihnachten übernahmen Tiefdruckgebiete wieder das Zepter in die Hand und so kam wieder milde und feuchte Luft vom Atlantik nach Mainz, sodass von Winter an Weihnachten zunächst keine Spur war. Zwar versuchte es der Winter zwischen den Jahren nochmal kurz, hatte aber gegen die Tiefdruckgebiete keine Chance und so wurde es zum Jahreswechsel sogar fast frühlingshaft mit Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad.
Mit einem Gesamtniederschlag von knapp 38 mm war der Dezember wieder ein Monat der grundsätzlich als zu trocken in die Messreihe eingeht.
Text: L. Gömmer
Fotos: L. Gömmer, P. Reutter
Graphik: P. Reutter