September 2020

Der September brachte alles, außer genug Regen.

Anfang September dominierten noch einzelne Tiefdruckgebiete mit ihren Fronten in Mainz. Damit verbunden waren kühle Temperaturen um die 20 Grad und ein teils frischer Wind aus Nordwest. Das einzige was die Tiefs nicht mitbrachten war Regen, da die Fronten alle nördlich von Mainz ausregneten. Zu Beginn der zweiten Septemberwoche stellte sich das Wetter dann um. Zunächst streckte das Azorenhoch einen Finger nach Mitteleuropa, ehe sich ein eigenständiges Hoch etablierte und sich bis in die mittlere Troposphäre entwickelte. Mit dieser Umstellung war dann das Thema Niederschlag erstmal vom Tisch und der Spätsommer startete nochmal durch mit Temperaturen bis zu 32 Grad. Insgesamt konnten im September damit nochmal 3 heiße Tage gezählt werden. Durch die kürzeren Tage kam es aber (zum Glück) zu keinen weiteren Tropennächten an unserer Wetterstation.

Die anhaltende Trockenheit war in Rheinhessen besonders gut zu beobachten. Vor allem auf den Feldern zog jeder Traktor eine große Staubwolke hinter sich her und erinnerte so an manche Szene aus dem Hollywoodfilm „Interstellar“

An dem Hochdruckwetter änderte sich auch zu Beginn der zweiten Monatshälfte nicht viel, bei Blick in die Daten der Wetterstation sieht man aber, dass sich etwas geändert haben muss. Am 17.09 streifte ein Trog den Norden Deutschlands und brachte in Kombinationen mit einem Hoch auf seiner Westseite einen auffrischenden Wind und Temperaturrückgang. Im weiteren Verlauf rückte die Frontalzone wieder weiter nach Süden in Richtung Deutschland und verdrängte nach und nach den hohen Luftdruck. Vom 25. auf den 26. September brachte dann ein ordentlicher Trog mit seinem Bodentief den endgültigen Umschwung im Wetter. Nicht nur dass, es gab auch endlich den ersten Regen im gesamten September. So kamen durch die Umstellung zum Monatswechsel dann immerhin 17,6 mm Niederschlag zusammen. Das ist deutlich zu wenig und die Trockenheit ist damit noch lange nicht vom Tisch, aber besser als gar kein Regen.

Durch den Regen war nun auch etwas Feuchtigkeit verfügbar, um den nun beginnenden Herbst mit Nebel einzuläuten. Passen die Bedingungen und hat man Sonne von hinten, dann zeigt sich auch manchmal ein sogenannter Nebelbogen. Die Tröpfchen im Nebel sind deutlich kleiner als Regentropfen, daher erscheint der Nebelbogen im Gegensatz zum Regenbogen weiß.

Zusammenfassend brachte der September von allem ein bisschen, nur die Trockenheit setzt sich weiter fort und aktuell verzeichnet die Wetterstation das trockenste Jahr seit 2009. Ein trauriger Rekord.

Text: L. Gömmer, P. Reutter

Fotos: L. Gömmer, P. Reutter

Graphik: P. Reutter