NAWDEX 2016

NAWDEX-Teilnehmer mit DLR Falcon (Links), HALO (Mitte) und der französischen SAFIRE (Rechts) (Photo: Julia Mack)

Das North Atlantic Waveguide and Downstream Impact Experiment (NAWDEX) ist eine internationale Feldkampagne unter der Leitung der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in München und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR, Oberpfaffenhofen) in Zusammenarbeit mit der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich und dem Office of Naval Research in den USA.

 Die Kampagne findet vom 19. September bis zum 16. Oktober 2016 in Island statt.

 Die deutschen Forschungsflugzeuge HALO und DLR Falcon werden eingesetzt, um neue Erkenntnisse auf dem Gebiet der atmosphärischen Dynamik und Vorhersagbarkeit in den mittleren Breiten zu gewinnen. 

Der Deutsch-/Schweizer-/US-Beitrag zu NAWDEX zielt darauf ab, Fehler in der numerischen Darstellung von Rossby-Wellen und Wettersystemen in den mittleren Breiten zu erkennen und den Zusammenhang mit diabatischen Prozessen zu quantifizieren. Daher werden Fernerkundungsmessungen an Bord von HALO und DLR Falcon durchgeführt, um ein umfassendes Bild der Thermodynamik und der Strömungsstruktur in der Nähe von Strahlströmen zu erhalten und die Auswirkungen von diabatischen Prozessen auf die Wetterentwicklung zu quantifizieren.

Flugroute von HALO am 26.09.2016: Start und Landung war auf dem Flughafen Keflavik, mit dem Ziel, feuchte Luftmassen beim Aufstieg an der Warmfront des ehemaligen tropischen Wirbelsturms Karl und deren Einfluss auf den Strahlstrom zu beobachten.

NAWDEX verfolgt eine quasi-Lagrange Strategie, die darauf abzielt, die physikalischen Prozesse zu beobachten, die für die Anregung, Veränderung und Ausbreitung von Rossby-Wellen und ihren Einfluss stromabwärts auf transatlantischer Skala und über mehrere Tage verantwortlich sind. Die Beobachtungsperiode ist aus klimatologischer Perspektive  ideal, um möglichst viele relevante Wettersysteme zu beobachten, die durch starke diabatische Prozesse gekennzeichnet sind.