Oktober 2017

Oktober 2017 – Der Nebel schlägt einen Bogen zum Herbst

Im Herbst werden die Nächte länger und die Tage kürzer. Und manchmal werden die Tage noch kürzer, in dem Vater Rhein seinen Wasserdampf als Nebel kondensiert. Doch auch durch seine jahrtausendelange Arbeit im Graben des gleichnamigen Tals befördert der Rhein „Nebellastigkeit“ bei uns in Mainz.

Die Folgen von Nebel lassen sich in vielen meteorologischen Parametern verfolgen. Da wäre zunächst natürlich die relative Feuchte, die bei 100% verharrt. Doch durch die fehlende Sonne ändert sich auch die Temperatur kaum. Und schließlich sieht man auch den Strahlungmessgeräten den Nebel an.

In der unten folgenden Graphik sind die Strahlungsdaten vom 15., 16. und 17. Oktober dargestellt. Dabei zeigt die grüne Linie die diffuse Strahlung (Strahlung, die indirekt auf den Sensor trifft) und die rote Linie die Globalstrahlung (alle Strahlung, also indirekt und direkt von der Sonne). Liegen beide kurven aufeinander, dann weiß man, dass keine Sonne scheint. Liegen die Kurven weit auseinander, scheint die Sonne.

(Für Vergrößerung bitte klicken)

Anhand dieser Graphik kann man nun schön sehen, wann an den einzelnen Tagen die Sonne den Nebel vertrieben hat. So dauerte es am 15. Oktober bis nach 15 Uhr (13 UTC) bis sich die Sonne über Mainz zeigte. Am 16. Oktober konnte man schon zur Mittagspause die Sonne genießen und der 17. Oktober war ein komplett schöner Tag.

Der Zeitpunkt des Verschwindens des Nebels ist eine schwierige Sache in der Wettervorhersage, da dies ein sehr lokales Phänomen ist – in der Horizontalen wie auch in der Vertikalen. Der genaue Zeitpunkt der Auflösung entscheidet natürlich auch, wie warm es wird. Löst er sich spät auf, kann es nicht so warm werden. So stieg das Thermometer am 15.10. nur auf 17°C, am 17.10. jedoch auf über 21°C.

Ein ästhetischer Aspekt des Nebels ist der Nebelbogen. Der Verwandte des Regenbogens ist allerdings weiß, da die Nebeltröpfchen deutlich kleiner sind als die Regentropfen. Dadurch überlagern sich die einzelnen Farben des Lichtspektrums und „mischen“ sich zu weiß, so z. B. hier in der Eifel:

Nebelbogen in der Eifel

Was gab es sonst noch im Oktober? Wind!

Die Stürme „Xavier“ und „Herwart“ machten sich vor allem bei norddeutschen Bahnkunden unbeliebt. Hier in Mainz war es windig, die höchste Windgeschwindigkeit brachte „Herwart“ mit 17.4 m/s (62 km/h, 8 Bft, „stürmischer Wind“). Beeindruckender dagegen ist der Bilderbuch-Druckfall in Zusammenhang mit „Herwart“ (siehe unten)

Auch der Frost hat sich in diesem Monat zu Wort gemeldet. Am Reformationstag unterschritt das Thermometer zum ersten Mal in diesem Winterhalbjahr die 0°-Grenze.

Und nun folgt die Zusammenfassung der Messwerte:

Text, Fotos und Graphiken: Dr. Philipp Reutter