Januar 2017

Aus meteorologischer Sicht war der erste Monat des Jahres 2017 sehr interessant und abwechslungsreich. Raureif, Schnee, Sturm, Frost und Eisregen beschreiben die unterschiedlichen Facetten des Mainzer Januars 2017.

Das Jahr begann mit einer schönen und meist ungefährlichen Form des Winters: dem Raureif. Abstrakte Eisformationen bildeten sich vor allem Bäumen, Sträuchern und Pfosten.

Der frostige Start sollte wegweißend für den ganzen Monat Januar bleiben, der mit einer Monatsmitteltemperatur von -1,17°C auch rein objektiv frostig war.

Am 10. Januar 2017 schickte das Tief "Caius" mit Sitz im Nordmeer seine Kaltfront über Deutschland. Im Laufe des Vormittags bewegte sich diese Front kaum noch nach Osten, so dass es in Mainz zu ergiebigem Schneefall kam - um 12 Uhr mittags lagen bereits 7 cm Schnee. Da dies für Mainz ein doch recht seltenes Ereignis ist, folgen hier ein paar Impressionen (ein Klick auf die Bilder öffnet die Galerie):

Am 12. & 13. Januar beehrte uns das Sturmtief "Egon" mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 27 m/s (ca 97 km/h) in Mainz. Dies entspricht Windstärke 10 und macht "Egon" zu einem "schweren Sturm" in Mainz. Laut dem Polizeibericht führte dies zu über 150 Einsätzen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Mainz. Die meisten Schäden entstanden durch entwurzelte Bäume oder umgefallene Bauzäune und Verkehrsschilder.

Die Sturmnacht aus Sicht der Wetterstation ist hier gezeigt. Wie immer gilt: die Uhrzeit ist in UTC angegeben. Für unsere Winterzeit eine Stunde dazuaddieren. (Klicken für eine größere Ansicht)

Betrachtet man sich den kompletten Monat in dieser Form, so wird "Egon" noch eindrücklicher. Vor allem der Blick auf den Druckverlauf sowie die Windgeschwindigkeiten zeigt, dass dies ein nicht alltägliches Wetter für Mainz ist.

Allerdings erkennt man auch, dass der Januar extrem trocken ist. Im Prinzip fiel seit Mitte November 2016 kein nennenswerter Niederschlag mehr in Mainz. Mit nur 15,8 mm Niederschlag bleibt auch der Januar im Vergleich mit anderen Jahren sehr blass. Das dies nicht nur in Mainz der Fall war, zeigt auch der niedrige Stand des Rheins und die starke Neigung der Anlegebrücken am Mainzer Ufer.

Die frostigen Temperaturen führten im Januar auch dazu, dass kleine Teile des Mainzer Winterhafens ihrem Namen alle Ehre machten und dünne Eisschollen beherbergten. Doch damit war die Eisgeschichte noch nicht zu Ende. Am 30. Januar fiel auf den bis in eine Tiefe von 20 cm gefrorenen Boden Regen, was zu chaotischen Straßenverhältnissen und langen Schlangen bei Ärzten und Apotheken führte.

Was für ein Monat...