Juli 2018: Blutmond, Hitze und viel zu wenig Regen
Wie bereits in den Vormonaten fühlte sich auch der Juli wieder sehr warm an. Tatsächlich erreichte unter dem Einfluss von Hochdruckgebieten in der ersten Monatshälfte kontinental-trockene Luft aus Osteuropa und in der zweiten Monatshälfte feucht-warme Luft aus Südwesteuropa Deutschland. Mit 21,0 °C im Vergleich zu 17,0 °C lag das Temperaturmittel in Rheinland-Pfalz um 3,0 °C über dem Wert der Referenzperiode von 1961 bis 1990 (DWD). Unsere Wetterstation lieferte einen Wert von 22,5°C. Besonders ab der zweiten Monatshälfte wurden auch die Nächte wärmer. Unsere Wetterstation, den Normen der Weltwetterbehörde WMO entsprechend, zeichnet die Wetterdaten ohne Beeinflussung von Gebäuden oder ähnlichem auf. Dadurch sind die Nachttemperaturen deutlich geringer als in den Häuserschluchten der Neustadt.
Mit rund 35 l/m² fielen in Rheinland-Pfalz nur etwa 49% des zu erwartenden Niederschlags von 72 l/m². An unserer Wetterstation konnten wir gerade einmal 21,9 l/m² messen. Die anhaltende Trockenheit traf besonders die Landwirtschaft und die Wälder. Während die Winzer sich über die Sonne freuten, gab es auf vielen Feldern Ernteausfälle und die Waldbrandgefahr stieg deutlich an. Gebietsweise entwickelten sich heftige Gewitter und Starkregen, die jedoch nur kurz für eine Abkühlung sorgen konnten. Durch den verdunstenden Regen erhöhen reine Hitzegewitter im Nachgang die Feuchte in der Atmosphäre und sorgen so für mehr Schwüle – ausgedrückt durch die Taupunktstemperatur.
Bemerkenswert ist auch, dass nur 4 Tage im Juli keine offiziellen Sommertage (T>= 25°C) waren. Insgesamt gab es 27 Sommertage und 11 heiße Tage!
Bei dieser Hitze bot es sich zum Beispiel an den Schatten im Botanischen Garten der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz zu genießen.
Das schöne und fast wolkenlose Wetter machte zudem die totale Mondfinsternis am 27. Juli zu einem unvergesslichen Schauspiel für Profi- und Hobbysternengucker. Auch wenn noch vereinzelte Wolken beim Mondaufgang im Westen zu sehen waren, zeigte sich spätestens ab etwa 22 Uhr der verfinsterte Mond in seiner vollen Pracht. Wenige Minuten später gesellte sich dann auch noch der Mars hinzu und machte das Bilder der „roten“ Himmelskörper komplett.
Text: Franziska Bär, Robert Hack, Philipp Reutter
Fotos: Robert Hack, Philipp Reutter
Graphik: Philipp Reutter