Februar 2022

Mild und stürmsich

Der Februar begann mit milden Temperaturen. Grund dafür waren ständige Tiefausläufer vom Atlantik. Diese brachten nicht nur den ersten Niederschlag nach Mainz, sondern auch für überdurchschnittliche Temperaturen, die für einen frühen Abbruch des Winters sorgten. Im weiteren Verlauf des Februars sorgte eine kurze Zwischenhochphase weiterhin für milde Temperaturen. Durch das Aufklaren gab es in den Nächten jedoch Frost mit Tiefstwerten von bis zu -5°C. Dies hielt jedoch die Kraniche nicht ab, auf ihrem Weg auch über Rheinhessen zu fliegen.

Die niedrigen Temperaturen hielten aber nicht lange an, denn das erste Sturmtief „Ylenia“ sorgte in der Nacht von dem 16. Februar auf den 17. Februar für stürmische Böen, sodass die Mainzer Feuerwehr in der Nacht und auch am Tag danach stark beschäftigt damit war, Bäume von den Straßen zu entfernen.  Doch das nächste Sturmtief wartete nicht lange auf sich.  Von Freitag, den 18. Februar auf Samstag, den 19. Februar wütete „Zeynep“ über Deutschland und sorgte für ordentlich Chaos. Auch hier kam es zu entwurzelten Bäumen in den Wäldern und abgebrochenen Ästen. Die maximale Windgeschwindigkeit in dieser Sturmserie lag bei 56,8 km/h an unserer Messstation in Mainz*. Jedoch gab es im Mainzer Umfeld deutlich stärkere Böen. Der Spitzenreiter in unserer Umgebung war der Frankfurter Flughafen mit einer Böe von 122 km/h.

Die herannahende Kaltfront zu Tief Zeynep ist hier auf diesem Video gut zu verfolgen (man achte auch auf den Kran als Windfahne):

Sturm Zeynap über Rheinhessen.

Mainz hatte im Gegensatz zu Norddeutschland noch „Glück“. Der Norden von Deutschland wurde von den Sturmtiefs hart getroffen. In Hamburg zum Beispiel sorgten die Orkantiefs für eine schwere Sturmflut und einen starken Anstieg der Elbe, sodass der Fischmarkt mal wieder unter Wasser stand. Auch wurde im Norden von Deutschland wesentlich höhere Windgeschwindigkeiten gemessen als in Mainz, teils verbreitet über 120 km/h und somit Orkanstärke.

In den nächsten Tagen hielt der lebendige Wind noch an, bis es sich durch das Einstellen einer Hochdrucklage wieder beruhigte. Das Hoch schob das graue Wetter beiseite und sorgte für die lang ersehnten sonnigen Tage und pünktlich zum Monatswechsel für das Einleiten des Frühlings. Dabei kam es durch sternenklare Nächte nachts verbreitet zu Frost.

Zusammengefasst war der Februar mit einer Durchschnittstemperatur von 5,67 Grad Celsius ein milder Februar. Der Niederschlag beläuft sich auf insgesamt 34,11 mm, was wieder einmal einen trockenen Monat widerspiegelt.

* Ein wichtiger Hinweis: Aufgrund eines Defekts am Windmessgerät messen wir aktuell nur auf einer Höhe von 2 m. Üblicherweise wird die Windgeschwindigkeit auf 10 m angegeben. Dies erklärt zu einem Teil die doch sehr geringen Windggeschwindigkeiten während der stürmischen Phase.

 

 

Text: L. Gömmer, P. Reutter

Graphik, Bild und Film: P. Reutter