Der Winter hat angeklopft, ist aber noch nicht eingetreten
Der Januar 2021 war ein Monat, der teilweise einen Hauch Winter nach Mainz gebracht hat, aber auch den Frühling kurz mal vorbeischauen ließ. Aber der Reihe nach…
Die erste Januarwoche war dominiert von einer konstanten Wetterlage mit relativ schwachen Winden und über die gesamte Woche Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad Celsius. Dabei fiel nur geringer Niederschlag aus der ein oder anderen Front, die Mainz streifte. Zum Ende der ersten Monatshälfte wurde es dann mit zunehmenden Hochdruckeinfluss kurz richtig kalt, sodass die ersten Frosttage an der Station gemeldet wurden mit Minimumtemperaturen von -6°C. Nach dem kurzen Hochdruckeinfluss kam die Wetterlage von Monatsbeginn zurück. Allerdings nahm der Einfluss der Wetterküche über dem Atlantik zu und mehr Tiefdruckgebiete erreichten Mainz mit ihren Fronten und Niederschlag. Durch die kühlen Temperaturen gab es dann auch die von vielen gewünschte „weiße Pracht“ nach Mainz, sodass sich der Mainzer Stadtpark zum Rodeltreff wandelte, um den Schnee zu nutzen. Auch wenn der Schnee recht schnell wieder weggeschmolzen ist, gab es immerhin an mehreren Tagen Flockenwunder von oben und der Taunusrücken strahlte mit seinen mit schneebedeckten Bäumen bis nach Mainz.
Mit Beginn der zweiten Monatshälfte stellte sich das Wetter dann etwas um und es wurde etwas turbulenter. Der Tiefdruckeinfluss nahm immer mehr zu und beinahe täglich kamen Fronten mit dem Niederschlag nach Mainz. Die Natur konnte sich also an ergiebigem Nass erfreuen. Mit Hilfe der Fronten gelangte auch milde Luft aus dem Mittelmeerraum nach Mainz und Deutschland, sodass sich der Winter vorerst verabschiedete. Unter Einfluss der warmen Luft wurde in Mainz die Monatshöchsttemperatur von knapp 13 Grad gemessen. Die warme Luft und der ergiebig fallende Regen sorgten auch auf den Höhen der Mittelgebirge für Schneeschmelze. Dies hatte zur Folge, dass zum Monatsende der Rhein anstieg und Hochwasser nach Mainz brachte.
Die Station in MZ-Marienborn (mit einer längeren Zeitreihe als die der Uni Messstation) ermittelte eine Mitteltemperatur im Januar von 2,2°C, was über 1 Grad wärmer im Vergleich zum langjährigen Mittel (1951-1980) war. Aber es gibt auch eine positive Nachricht. Insgesamt fiel an der Station Marienborn knapp 54 mm Niederschlag, was ein Plus von 14 mm im Vergleich zur oben genannten Referenzperiode ist.
Text: L. Gömmer
Foto und Grafik: P. Reutter