NETCARE 2015

Dies ist die zweite Feldmesskampagne im Rahmen des NETCARE Projektes (NETwork on Climate and Aerosols: Addressing Key Uncertainties in Remote Canadian Environments). Während im letzten Jahr Messungen mit der Polar 6 in Resolute Bay stattgefunden haben (NETCARE 2014), steht in diesem Jahr nun eine Tour quer durch die Hocharktis an. Von Longyearbyen geht es über Station Nord, Alert und Eureka schließlich nach Inuvik.

Bei dem Projekt steht die Untersuchung der räumlichen und zeitlichen Verteilungen von Aerosolen und Black Carbon (BC) in der Arktis im Vordergrund. Dabei sollen sowohl die vertikalen und horizontalen Verteilungen von Aerosolen als auch Spurengase mit verschiedenen Messgeräten genauer untersucht werden. Vor allem vertikale Profile bis 20000ft werden auf jedem der Messflüge angestrebt. Mit den Ergebnissen können potentielle Quellen von BC und Transportwege von Luftmassen in die Arktis aufgezeigt sowie die vertikale Struktur der Atmosphäre in der Arktis genauer untersucht werden. Diese Flugzeugkampagne findet vom 27. März bis 22. April 2014 statt.

Das Forschungsflugzeug Polar 6, betrieben vom Alfred-Wegener-Institut - Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) wird dabei als Plattform für zahlreiche Messungen von Strahlung, Aerosolen und Spurengasen in der kanadischen Arktis genutzt.

Gleichzeitig wird die Polar 6 von der Polar 5 begleitet, die im Rahmen des PAMARCMiP Projektes (Polar Airborne Measurements and Arctic Regional Climate Model Simulation Project) unterwegs ist. Ziel dieses Projekts ist ein besseres Verständnis für die physikalischen Prozesse in der zentralen Arktis, welches für die Einschätzung der aktuellen Veränderungen in der Region dringend erforderlich ist. Wichtige Aufgaben während der Flüge mit dem Forschungsflugzeug Polar 5 sind ausgedehnte Messungen der Meereisdicke sowie der meteorologischen Bedingungen in der zentralen Arktis.

Mitarbeiter des Instituts für Physik der Atmosphäre der Universität Mainz sind für das NETCARE Projekt vor Ort dabei und stellen einen Teil der Instrumentierung.

Auf dieser Seite werden wir regelmäßig über den Stand der Kampagne berichten.

21. April 2015

Endspurt in Inuvik!

Das Ersatzteil hatte es rechtzeitig am Samstag Mittag nach Inuvik geschafft und dank des tollen Einsatzes unseres Mechanikers Doug und weiterer Helfer war die Polar 6 am Samstag abend wieder flugbereit.

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So haben wir am Sonntag dann noch zwei weitere Messflüge und am Montag einen dritten Messflug durchführen können.

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Die Troposphäre rund um Inuvik wurde beprobt und auf den letzten Flügen haben wir nochmal sehr viele interessante Beobachtungen machen können. Darunter stark erhöhte Konzentrationen von CO (bis zu 380 ppbv) und Black Carbon, die ihre Ursache mit großer Wahrscheinlichkeit in der Verbrennung von Biomasse haben. Wo diese verschmutzten Luftmassen herkommen, ob aus Russland oder Kanada oder sonst wo her, das gilt es jetzt herauszufinden. Gleichzeitg haben wir auch sehr saubere Luftmassen mit wenig CO (< 100 ppbv) gefunden, sowie Eiswolken vermessen und vieles mehr.

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Nach dem Flug heute wurde dann die Polar 6 noch für den Transfer zurück nach Muskoka vorbereitet. Dazu mussten die Messinstrumente unter den Flügeln abgeschraubt, die Kisten gepackt und am Ende verladen werden.

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Morgen um 8:30 Uhr ist der geplante Takeoff. Auch wir Wissenschaftler werden morgen zurück nach Muskoka fliegen, wo in den nächsten Tagen die Instrumente aus der Polar 6 ausgebaut und zu den entsprechenden Instituten und Universitäten zurück geschickt werden.

Damit verabschieden wir uns aus der Hocharktis und kehren in die Zivilisation zurück!

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An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an alle, die zum Gelingen dieser Messkampagne in welcher Funktion auch immer beigetragen haben! Es grüßt die Crew der Polar 6 🙂

18. April 2015

Und schon wieder warten…

In den letzten Tagen hat in Eureka schlechtes Wetter Einzug gehalten, das weitere Aktivitäten in der Luft für die Polar 6 verhindert hat. Auf der einen Seite war das natürlich sehr schade, auf der anderen Seite bot das aber auch die Gelegenheit sich mit den bisher gesammelten Daten etwas näher zu beschäftigen. Bisher können wir sehr zufrieden sein, gab es doch nur ganz wenige Probleme mit Instrumenten und inklusive der Transfer-Flüge zwischen den Stationen bereits erfolgreiche 10 Messflüge. Hier ein Beispiel erhöhter CO-Mischungsverhältnisse in einer Höhe von 3.8 bis 4,4 km.

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Und da das Wetter gestern wieder besser war, konnten wir uns auf den Weg zu unsere letzten Station auf der Tour durch die Arktis machen: Inuvik. Dazu mussten wir aufgrund der Wetterproblematik einen Stop in Resolute Bay einlegen, wo wir auch übernachtet haben. Da wir in der Region um Resolute Bay im letzten Jahr im Juli bei NETCARE 2014 schon umfangreiche Messungen durchgeführt hatten, war das natürlich eine perfekte Gelegenheit zurückzukommen und 3 Monate früher zu messen. Zumindest das Eis im Lancaster Sound war schon soweit aufgebrochen wie wir es im letzten Jahr erst am Ende der Messkampagne beobachtet hatten.

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Durch kurz nach dem Start in Eureka haben Probleme mit den Generatoren alle Messpläne zunichte gemacht. Wir mussten alle Instrumente ausschalten. Direkt nach dem Flug haben wir mit der Fehlersuche begonnen, konnten aber leider keine Ursache des Problems finden. Auch der Weiterflug nach Inuvik startete am Morgen mit einer kleinen Kuriosität. Der Eigentümer des Hotels, der uns an den Flughafen bringen sollte, hatte den Schlüssel im Auto stecken lassen und das Auto war zu. Nach ca. einer Stunde haben uns dann aber Mitarbeiter von Ken Borek vom Flughafen abgeholt und es konnte losgehen auf die Reise nach Inuvik, leider ohne Messungen…denn schon ohne überhaupt nur die Instrumente eingeschaltet zu haben, gab es schon Probleme mit den Generatoren. Die Piloten wollten hier dann auf Nummer sicher gehen.

Nach einem geplanten Tankstopp in Holman haben wir Inuvik dann am Nachmittag sicher erreicht.

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Nach der Landung konnte das Problem schnell gefunden werden. Ein Defekt im Generator, der aber durch ein Ersatzteil, das Inuvik im Laufe des morgigen Tages erreichen sollte, behoben werden kann.

13. April 2015

Die Flüge 6 und 7

In den letzten 3 Tagen haben wir 2 weitere Messflüge in der Region um Eureka durchgeführt. Auf dem Messflug heute hatten wir dabei zum ersten Mal die Chance Eiswolken zu vermessen. So gab es auch endlich für das FIRR, ein neues Instrument zur Charakterisierung von Eiswolken, die Möglichkeit Daten zu sammeln. Und es schien erfolgreich gewesen zu sein, zumindest waren Liviu und Quentin ganz happy über ihre Daten. Auf den Flügen boten uns immer wieder beeindruckende Bilder.

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Hier die Station von oben.

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Und sogar etwas mehr Wildlife konnte beobachtet werden.

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Allerdings musste man schon sehr genau hinsehen, um die Ochsen als kleine schwarze Punkte zu erkennen. Doch wie es sich für einen ordentlichen Wissenschaftler gehört….selbst wenn es draußen Beeindruckendes zu sehen gibt, der Blick ist immer aufs Messinstrument gerichtet…;-) Zumindest die meiste Zeit…

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Nach dem Flug heute haben wir noch das Pearl-Lab besucht ein Labor auf dem Bergkamm etwa 15 km entfernt von Eureka. Hier werden seit einigen Jahren kontinuierlich verschiedenste Messungen durchgeführt, um die Atmosphäre in der Arktis zu charakterisieren. Mit einer Höhe von ca. 630m liegt das Labor dabei meist in der freien Troposphäre. Hier einige Impressionen dieser Tour…

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10. April 2015

Der Transfer nach Eureka.

Die nächste Station auf unserer Reise durch die Arktis war Eureka. Auch hier haben wir versucht auf dem Transfer zu messen. Durch das Beladen des Flugzeugs sind die Instrumente aber so stark abgekühlt, dass einige Instrumente erst während des Transferfluges eingeschaltet werden konnten. Am Ende liefen aber fast alle.

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In Eureka angekommen hat uns der Drang nach Bewegung sofort in unsere roten schicken und gleichzeitig warmen Polaranzüge schlüpfen lassen und trotz -35°C gings auf eine kleine Wanderung. In Alert war es uns leider nicht erlaubt uns frei in der Umgebung zu bewegen.

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Auf der Wanderung sind uns dann neben beindruckenden Ausblicken auch die ersten Spuren von arktischem Wildlife begenet. Spuren von Wölfen waren überall, gesehen haben wir einen aber nur in der Ferne am Horizont.

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9. April 2015

4 Flüge in 3 Tagen!

Das gute Wetter und ordentlich Motivation nach den Verzögerungen in Bremerhaven haben uns in den letzten Tagen fleißig fliegen lassen. Hier ein Blick auf die Station in Alert und die Umgebung aus der Luft.

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Insgesamt 4 Messflüge in den 3 Tagen stehen zu buche, auf denen wir sehr interessante Beobachtungen gemacht haben. Neben 5 Profilen bis auf 20000ft sind wir auch mit 120 Knoten in einer Höhe von nur 100ft übers Eis geflogen… Ein sehr interessantes Erlebnis!

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Wir haben Ozone-Depletion sehr regelmäßig beobachtet mit einer sehr starken Ozonabnahme in den untersten 500m. Es wurden teilweise Werte von unter 5 ppbv gemessen. Dazu haben wir einige verschmutzte Luftmassen detektieren können sowie interessante Regionen mit Partikelneubildung beflogen. Auch den typischen Arctic Haze haben wir vermessen und beobachtet, dass die Atmosphäre eine stark geschichtete Struktur hat in der Region um Alert. Die Herausforderungen der tiefen Temperaturen haben wir auch gut in den Begriff bekommen.

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Auch wenn es scheint, dass das Temperaturempfinden unter den Wissenschaftlern sehr verschieden ist. Wobei hier zu sagen ist, wenn ein „Herman Nelson“ in die Kabine pustet, dann kann es draußen so kalt sein wie es will…in der Kabine wird es tropisch…

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Nach dem Flug am 9.4. standen dann noch umfangreiche Kalibrationen verschiedener Instrumente an. Dazu wurde eine ganze Reihe zusätzlichen Equipments in die Kabine gebracht, um vor allem das SP-AMS kalibrieren zu können. Die Arbeiten dauerten bis spät in den Abend, verliefen aber sehr erfolgreich

Zur Abwechslung kam auch ein „Herc“ zu Besuch…ein Flugzeug vom Typ „Hercules“ die Material und Personal nach Alert brachte.

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Und hier die Crew der Polar 6 kurz vor der Abreise nach Eureka.

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 6. April 2015

Transfer nach Alert

Nach dem ersten erfolgreichen Messflug gestern war heute schon der Transfer nach Alert, dem nördlichsten Punkt unserer Reise. Alert liegt auf 82,5°N und 62,3°W und die Temperaturen hier haben nun auch ein arktisches Niveau erreicht. Aufgrund der Verzögerungen in Bremerhaven aufgrund des Sturms „Niklas“ und der dadurch verzögerten Ankunft der Polar 6 auf Spitzbergen war die Zeit dort schon zu Ende und die nächste Station stand auf dem Reiseplan. Daher zum Abschied noch ein Blick auf die Polar 5, die direkt nach uns gestartet ist und Longyearbyean.

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Da wir neben unserem Gepäck auch eine Reihe von Ersatzteilen, sowohl für die Polar 6 als auch für unsere Instrumente an Board hatten - was an Ersatzteilen nötig war, mussten wir mitnehmen, denn auf die Schnelle etwas bestellen ist aug der Reise nicht möglich - war die Kabine zimelihc voll gepackt uns es blieb nur noch ein klein wenig Platz zum sitzen.

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Auf dem Weg dahin war ein Tankstop in Station Nord geplant.

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Leider mussten wir dort länger bleiben als gedacht, da Alert uns erst später am Tag landen lassen wollte. Eine gute Gelegenheit also die Station zu besichtigen. Und auch hier in der Hocharktis darf ein Souvenirshop nicht fehlen…und wenn man schonmal hier ist und der Shop extra für uns öffnet, wurde auch fleißig eingekauft.

Polar 5 und 6 standen derweil schön aufgereit auf dem Vorfeld...

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Trotz wenig Platz in der Kabine haben wir versucht so viele Instrumente anzuschalten und zu betreiben wie möglich, um auch auf dem Weg nach Alert wichtige Messdaten sammeln zu können. Hier wechselt Julia einen Filter, auf dem Eisnukleationskeime gesammelt werden, um sie später im Labor auszuwerten. Weiter hinten in der Kabine standen derweil andere Dinge im Fokus.

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Was hier beobachtet wurde ist auf den folgenden Bildern zu sehen...eine beeindruckende Landschaft in der Arktis...

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Nach der Landung hieß es wieder die beiden Flugzeuge auszuladen und nach eine ausführlichen Inspektion unseres Gepäcks auf Alkohol und Drogen wurden uns die Zimmer gezeigt und wir in die Regeln der Station eingewiesen. Auf einem Militärstützpunkt sollte auch alles seine Richtigkeit haben.

Eine weitere Herausforderung hat uns am Abend noch beschäftigt. Wie hält man kritische Komponenten verschiedener Instrumente bei einer Temperatur von unter -30 Grad ohne Hangar warm, wenn man nur begrenzt Strom zur Verfügung hat? Wir haben es geschafft…alle wichtigen Komponenten waren mit einer Decke geschützt und Heizlüfter sollten ebenfalls dazu beitragen, dass es schön warm bleibt.

 

5. April 2015

Der erste Flug in Longyearbyen!

Nach umfangreichen Tests am Boden aufgrund der Problematik mit den Generatoren in Bremerhaven (es konnten nicht alle Instrumente vollständig getestet und angeschaltet werden) stand dann endlich der erste Flug in Longyearbyen an. Er war zum einen als ein weiterer Testflug, zum anderen aber auch direkt als Messflug geplant, sollte es mit dem Equipment keine Probleme geben.

Was uns bei den Messflügen interessiert ist unter anderem die vertikale Verteilung von Spurengasen und Aerosol, die Zusammensetzung von Eiswolken sowie der Transport von Verschmutzung in die Arktis. Dafür ist auf jeden Flug ein Profil bis auf eine Höhe von 20000 Fuss geplant und es werden Trajektorien und Vorhersagen zur CO-Verteilung mit MACC verwendet, um die Zielregion für die Messflüge zu wählen. Da der CALIPSO-Satellit in der Messregion regelmäßig Überflüge hat, werden wir versuchen die Orte der Profile in die Überflugregion zu der Zeit des Überfluges zu legen.

Der erste Flug lief erfolgreich, alle Instrumente haben funktioniert und es sind keine Probleme mit der Powerversorgung aufgetreten. Die Wissenschaftler haben vor allem zu Beginn des Fluges gespannt ihre Instrumente verfolgt, ob es irgendwelche Störungen oder Probleme gab. Neben interessanter Wissenschaft war aber auch die Kamera immer gezückt.

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Kein Wunder bei solchen Impressionen auf dem Flug…

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4. April 2015

Da ist sie endlich!

Heute war es endlich soweit, die Polar 6 ist in Longyearbyen angekommen. Nun galt es keine Zeit zu verlieren. Sofort wurde begonnen die Kisten auszuladen und die Instrumente an den Flügelstationen zu montieren.

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Für morgen ist direkt der erste Messflug geplant, der nach den technischen Problemen in Bremerhaven gleichzeitig auch ein weiterer Testflug für die Instrumente und das Flugzeug ist. Es wurde also schon kurz nach dem Ausladen Groundpower an die Polar 6 gebracht, dass die verschiedenen Instrumente angeschaltet und getestet werden konnten.

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Ein letzter prüfender Blick, alle Instrumente hatten den Transfer gut überstanden…es konnte also richtig losgehen jetzt!

3. April 2015

Das Warten auf Polar 6...

...entwickelrt sich zu einem Geduldsspiel! Nachdem gestern endlich gute Nachrichten aus Bremerhaven kamen und die Polar 6 ihre Reise antreten konnte und die erste Etappe nach Trondheim geschafft hatte, mussten wir gerade schon wieder die nächsten Rückschläge hinnehmen. Schlechtes Wetter...vor allem Vereisungsbedingungen und aufgrund von Ostern geschlossene Flughäfen führen dazu, dass die Polar 6 vermutlich erst morgen in Longyearbyen ankommt. Hier herrscht weiter bestes Flugwetter...und wir bleiben geduldig...

31. März 2015

Die Polar 5 ist da 🙂

Heute war es endlich soweit, die Polar 5 ist in Longyearbyen angekommen. Das Wetter erlaubte es, die fast 900 km von Tromsö zurückzulegen und sicher auf Spitzbergen zu landen. Gespannt warteten die Wissenschaftler in warmen Hangar auf die Kollegen!

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Etwas windig im Anflug auf Spitzbergen, aber sonst ein ruhiger unkomplizierter Flug war es gewesen. Daher sind Piloten, Mechaniker und die beiden Mitarbeiter vom AWI dick eingepackt aber recht entspannt auf Spitzbergen eingetroffen.

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Doch schon kurz nach der Ankunft, war es vorbei mit der Wärme. Da die Polar 5 schon morgen zu ihrem ersten Messflug aufbrechen wird, musste der Flieger ausgeladen werden. Und somit hieß es rein in die warmen Sachen und Kisten und Seesäcke ausladen. Gar nicht so ohne bei heftigem Wind auf dem Vorfeld!

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Zur großen Überraschung hatte die Polar 5 auch die komplette Polarausrüstung für die Wissenschaftler in Longyearbyen mit an Board, wurde doch vermutet, dass die noch in Bremerhaven in der Polar 6 ist. Es ist zwar nach wie vor etwas unbefriedigend, dass die Polar 6 noch in Bremerhaven steht und aufgrund von "Niklas" nicht starten kann, jetzt haben wir aber wenigstens unsere warmen Sachen hier!

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Die Polar 6 wird morgen ihren nächsten Startversuch unternehmen, die aktuellen Vorhersagen sind aber nicht sonderlich vielversprechend...wir drücken aber weiter die Daumen!

30. März 2015

Es stürmt auf Spitzbergen...

Nun sitzen wir hier mitten im Schneesturm und es geht nicht wirklich viel auf der Insel!

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Wir haben in der Zwischenzeit unseren Office-Raum am Flughafen bezogen und es werden die Vorhersagen der nächsten Tage gecheckt.

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Sowohl für Bremerhaven als auch für Longyearbyen sieht das Wetter nicht besonders vielversprechend aus. Immerhin hat es das zweite Flugzeug, die Polar 5, bereits nach Tromsö geschafft und wenn alles gut läuft, soll sie morgen gegen Mittag hier eintreffen. Es kann also langsam losgehen mit der Messkampagne 🙂

29. März 2015

Grüße aus Spitzbergen!

Wir sind in Spitzbergen angekommen! Doch schon auf dem Weg dahin haben uns schlechte Nachrichten erreicht. Die Polar 6 konnte doch noch nicht starten, da die Ursache der Generatorausfälle erst gefunden werden musste. Nach ausgiebigen Tests am Freitag wurden einige lose Steckverbindungen gefunden und ein erfolgreicher Testflug am Samstag lieferte die finale Freigabe zum Start. In Longyearbyen stehen aber noch weitere Tests mit dem CO und dem CO2 Instrument an, da die beiden Instrumente bei den Tests nicht angeschaltet werden konnten.

Wir haben auf Spitzbergen die Chance genutzt, um bei bestem Wetter die Insel im Rahmen unserer Möglichkeiten zu erkunden. Dabei konnten wir uns auf die guten Tips der Mainzer Studierenden verlassen, die zur Zeit auf Spitzbergen ein Auslandssemester absolvieren.

Hier einige Impressionen...

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Und auch etwas Wildlife ist uns begegnet...ziemlich hungrig sehen sie aus die Huskies... Und wenige Meter von ihnen entfernt hängt vermutlich das Mittagessen!

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Das Rentier scheint aber eher weniger ein Auge auf die beeindruckende Szenerie zu haben!

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Doch mit dem schönen Wetter war es in wenigen Stunden schon wieder vorbei, es zog ein Sturm auf, der in sehr kurzer Zeit die Sicht auf ein Minimum reduzierte, so dass man sich besser nicht mehr allzulange draußen aufhalten sollte.

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Aus Deutschland gab es in der zwischenzeit auch keine guten Nachrichten. Denn nicht nur auf Spitzbergen wurde das Wetter schlecht, auch Bremerhaven meldetet Sturm. Das bedeutet für uns, dass die Polar 6 vorerst nicht starten kann. Neben der Tatsache, dass eine Flugzeugmesskampagne ohne Messflugzeug schwierig ist, befindet sich auch unsere komplette Polarausrüstung noch in der Polar 6...und ein Schneesturm ohne geeignete Kleidung auf Spitzbergen ist nicht ganz so angenehm.

 26. März 2015

Eine schwierige Woche!

Leider konnte der geplante Testflug am Dienstag nicht stattfinden. Zum einen waren verschiedene Instrumente noch nicht fertig vorbereitet, zum anderen mussten auch noch diverse zulassungsrelevante Dokumente fertiggestellt werden, die eine zwingende Voraussetzung für den Flug waren.

Am Mittwoch war dann alles bereit, nur hat das Wetter nicht mitgespielt, so dass der Testflug dann am Donnerstag schließlich stattfinden konnte. Leider gab es auf dem Flug zwei Generatorausfälle, deren Ursache bisher nicht klar ist. Trotz der Probleme sollte die Polar 6 aber am Freitag oder Samstag nach Longyearbyen aufbrechen können, wo dann weitere Tests geplant sind. Hoffen wir das beste, denn die meisten Wissenschaftler sind schon auf dem Weg nach Spitzbergen.

22. März 2015

Vergeblich gewartet!

Nachdem auch gestern der Kleber nicht geliefert wurde aus den verschiedensten Gründen, musste etwas improvisiert werden, um das Instrument für den geplanten Testflug am Dienstag einsatzbereit zu haben. Glücklicherweise konnten die Flugzeugmechaniker mit einem speziellen Silikon aushelfen, dass offenbar ebensogut funktionierte. Nach 24h Wartezeit scheint das Peltier-Element wieder fest.

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Damit konnte auch das CO Instrument schließlich ins Rack eingebaut und verschlaucht werden und so waren nun alle Instrumente in die Polar 6 eingebaut. Morgen stehen dann weitere Tests und Kalibrationen der Instrumente im Flugzeug an, bevor dann am Dienstag der geplante Testflug stattfinden wird.

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20. März 2015

Das Warten auf den Kleber!

Wer hätte gedacht, dass es so eine Herausforderung werden sollte, einen Wärmeleitkleber nach Bremerhaven zu bekommen. Die ersten Versuche sind heute gescheitert, so dass die versprochene Lieferung vielleicht morgen in Bremerhaven eintrifft. In der zwischenzeit wurde am PMT des CO Instrumentes fleißig der alte Kleber entfernt...

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Der Tag endete dann mit einem schönen Ausblick...

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19.März 2015

Das CO Instrument fällt auseinander!

Nach ein paar kleinere Verzögerungen gestern war es heute nun endlich soweit, unser Rck sollte in die Polar eingebaut werden. Doch just vor dem Einbau sind Probleme am CO-Instrument aufgetreten. Der Blick ins Instrument hat den Schaden gleich offenbart, ein Peltier-element samt Kühlkörper und Lüfter ist vom PMt abgefallen...nach Auskunft des Herstellers kann das schon eine gewisse Alterschwäche sein, der Kleber kann dann schonmal nachlassen in seiner Festigkeit! Auf einer Messkampagen aber ein denkbar unpassender Zeitpunkt...

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Die Lösung des Problems ist denkbar einfach, runter mit dem alten Kleber, neuer Kleber drauf, 24h warten und alles sollte wieder funktionieren. Aber das Entfernen des alten Klebers scheint eine Geduldsaufgabe zu werden und nach den ersten Telefonaten wird es auch eine Herausforderung, den neuen Kleber rechtzeitig nach Bremerhaven zu bekommen.

17.März 2015

Instrumente am Haken...

Im Flugzeug wird noch geprüft, ob das Instrument denn auch wirklich passt, da hängt das SP-AMS schon vor dem Flugzeug am Haken. 250 kg schwer verlangt es einiges an Anstrengung das Instrument sicher ins Flugzeug zu befördern. Aber mit vielen starken Händen haben wir es dann doch geschafft.

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Und einmal im Rhythmus wurde gleich das nächste Rack ins Flugzeug gebracht.

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Das gemeinsame Rack von AWI und der Uni Mainz sollte dann morgen an der Reihe sein.

16. März 2015

Die Arbeiten sind in vollem Gange!

Im Laufe der letzten Woche sind die einzelnen an der Messkampagne beteiligten Gruppen in Bremerhaven angekommen, um verschiedenste Instrumente in die Polar 6 einzubauen. Die ist bisher noch leer und es werden unter anderem noch einige Arbeiten an der Verkabelung der Flügel für die Außenlasten fertig gestellt.

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Im Hangar ist aber schon rege Betriebssamkeit zu beobachten, es wird fleißig getestet und kalibriert! Haben die Geräte alle den Transport nach Bremerhaven überstanden? Bisher sieht es ganz gut aus.

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Eine der großen Herausforderungen auf der anstehenden Tour durch die Arktis werden Temperaturen von bis zu -30 °C sein, vor allem für die Instrumente ein Problem, denn viele sind für diesen Temperaturbereich nicht ausgelegt. So wird auf verschiedene Art versucht, die Instrumente zu schützen. Die Uni Mainz hat hier eine Box für die Pumpen gewählt, die mit einem Heizlüfter versehen hoffentlich die Pumpen warm halten soll.

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In den nächsten Tagen können die einzelnen Racks dann in die Polar 6 eingebaut werden.

Text: Heiko Bozem
Fotos: Heiko Bozem, Mike Harwood, Julia Burkart