Juli 2021

Hochwasser

Flutwellen, eingestürzte Häuser, viele Tote, zerstörte Infrastruktur – was sich nach einer Naturkatastrophe in einem Hollywood-Film anhört, wurde leider im Juli in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen bittere Realität. Tagelanger Dauerregen, der auf einen schon gut durchgefeuchteten Boden fiel, führte in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli zur Katastrophe.

Mehr zu diesen außergewöhnlichen Regenfällen gibt es auch auf dem atmoblog.de

Auch in Rheinhessen und Mainz war der Juli sehr feucht (76,5 mm verglichen zu den 11.1 mm aus dem Juli 2020!), aber natürlich nicht mit den Verhältnissen an der Ahr zu vergleichen. Bemerkenswert ist auch, dass es keinen einzigen heißen Tag im Juli gab – das Thermometer schaffte es also nicht über 30°C. Die Höchsttemperatur betrug „nur“ 28.5°C – da ist die Region in den Vorjahren mehr gewohnt (38.8°C im Jahr 2019, 34.5°C im Jahr 2020).

Durch die drei Vorjahre 2018, 2019 und 2020 ist man schon fast an Trockenheit und Hitze im Sommer gewöhnt und nimmt daher den Juli 2021 als sehr kalt und feucht an. Beim Niederschlag stimmt das Gefühl auch für Rheinland-Pfalz (bedingt natürlich auch durch die unfassbaren Regenmengen im Norden des Landes). So gibt der Deutsche Wetterdienst den gemittelten Niederschlag für RLP im Juli mit 120 mm an. Das klimatologische Mittel bezüglich der Referenzperiode 1961-1990 liegt dagegen nur bei 72 mm.

Für die Temperatur stellt man aber fest, dass es ein eher normal temperierter Juli in Rheinland-Pfalz mit durchschnittlichen 17.6°C war. Der klimatologische Mittelwert aus der Zeit von 1961 bis 1990 liegt dagegen nur bei 17.1°C. Dies zeigt, wie stark sich die Klimaerhitzung auf die Wahrnehmung auswirkt.

P.S: Als kleines meteorologisches Schmankerl gibt es noch dieses Foto eines Tornadoverdachts in Rheinhessen (bei Wörrstadt) am 13. Juli 2021.

Text, Graphik und Fotos: Philipp Reutter