Der Januar bringt Eiswein
Das Jahr 2019 startete mit einem für Mainzer Verhältnisse durchschnittlich winterlichen Januar. Zu Beginn lag Mainz unter Hochdruckeinfluss, daher verschwanden die Rauchschwaden der Silvesterraketen am 1. Januar nur sehr zögerlich.
Nach einem milden Jahreswechsel fielen die Temperaturen das erste Mal am 3. Januar unter die Gefriergrenze. Danach wechselte der Januar wieder in den milden Modus mit Temperaturen bis zu 10°C, bevor es zur Monatsmitte dann anders kam. Durch Ostströmung und klare Nächte fiel das Thermometer immer weiter. So erlaubten in der Nacht auf den 22. Januar die Temperaturen von unter -9°C auch die Eisweinernte – zur Freude der Winzer in der rheinhessischen Umgebung. Nur diese tiefen Temperaturen garantieren, dass die durchgefrorenen Trauben auch während des Kelterns nicht auftauen. Man darf auf diesen Eiswein gespannt sein, vor allem nach dem sonnenreichen Jahr 2018.
Ein besonderes Eiswein-Etikett hätte es werden können, wären die Temperaturen in der Nacht davor schon Eisweintauglich gewesen. Dann hätte die Weinlese während einer Mondfinsternis stattgefunden. Das hätte zwar an der Qualität des Weins nichts geändert, aber es wäre eine Geschichte für die Enkel geworden. Die Finsternis konnte man aber auch gut ohne Arbeit im Weinberg in der klaren kalten Luft beobachten.
Zum Ende des Monats stieg die Temperatur in Mainz wieder und pendelte sich zum Monatsende um den Gefrierpunkt ein. Mit 23 mm Niederschlag ist es für einen Januar bei uns recht trocken geblieben. Kein Vergleich zu den Schneemassen in den Alpen. Für Wintersport in Mainz hat die Schneemenge noch lange nicht gereicht, jedoch war es für Mainzer Verhältnisse schon mehr Schnee als in anderen Winter.
Zusammengefasst ein unauffälliger, aber zu trockener Januar, der für die Winzer aber sicherlich in guter Erinnerung bleiben wird.
Text: Franziska Bär, Philipp Reutter
Photos: Franziska Bär. Philipp Reutter
Graphik: Philipp Reutter