Yin und Yang bei der Regenmessung
Der März dieses Jahr war ein zweigeteilter Monat. Die erste Monatshälfte war geprägt von dem Einfluss von Tiefdruckgebieten, welche für teils windige Tage sorgten. Neben dem Wind war aber noch ein anderer Aspekt von Bedeutung - der Regen.
Die Folge war, dass die gemessenen 29 mm im März fast ausschließlich in den ersten 2 Wochen vom Himmel vielen. Durch den nassen Februar und den feuchten Monatsanfang ging die Trockenheit des vergangenen Jahres deutlich zurück und auch die Grundwasserspiegel stiegen wieder an.
Zur Monatsmitte kam dann eine Umstellung der Wetterlage und unser Wetter war geprägt von Hochdruckgebieten. Dieser Einfluss ist neben dem Luftdruck auch deutlich am Wind zu erkennen. Dieser ging mit dem Hochdruckeinfluss deutlich zurück und das Wetter beruhigte sich. Hierbei kam es dann zu frühlingshaften Wetter mit Sonnenschein und Temperaturen zwischen 15 und 20 °C. Doch ein solches Hochdruckgebiet kann sich auch leicht verlagern, was bei vergleichbarem Luftdruck für komplett anderes Wetter sorgen kann. So kam es, dass in der dritten Woche der Wind auf Nord- Ost drehte und etwas auffrischte. Dadurch kam nochmal ein Schwung kalter Luft aus Osteuropa nach Deutschland. Verbunden damit waren dann nur noch Höchstwerte von knapp 10°C zu messen. Dazu kam nachts in Mainz nur leichter Bodenfrost, aber an anderen orten wurde strenger Frost mit Tiefstwerten um die -10°C gemeldet. Der Höchstwert vom März wurde dann kurz vor Monatsende mit 18,5°C gemessen. Ein frühlingshafter Tag nach morgendlichem Frost, jedoch nur ein kurzes Vergnügen denn der Monatswechsel wurde dann nochmal alles andere als frühlingshaft- zumindest was die Temperaturen angeht.
Zusammengefasst: Der März ein Monat mit zwei Gesichtern. Zum einen der Niederschlag, der der Natur gut tat und dann die trockene Phase gegen Ende des Monats mit teils warmen Temperaturen ohne Regen, wodurch aber die Trockenheit zurück gekommen ist und die Waldbrandgefahr in den Wäldern wieder deutlich anstieg.
Noch eine Schlussbemerkung: viele Menschen bemerkten in der zweiten Märzhälfte das Fehlen von Kondensstreifen - just in der Zeit als die Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie verschärft wurden. Der Grund dafür lag jedoch nicht im reduzierten Verkehrsaufkommen von Flugzeugen, sondern an sehr trockenen Bedingungen in allen Höhenbereichen der Troposphäre. Auch in Zeiten eines „normalen“ Flugverkehrs hätten wir diesen stahlblauen Himmel gehabt. Vorsicht vor allzu schnellen Schlussfolgerungen.
Text: L. Gömmer und P. Reutter
Photo und Graphik: P. Reutter