Monatsberichte 2024

Das Wetterjahr 2024 - der Abschlussbericht

Das Jahr 2024 ist zu Ende gegangen und zeigt auch diesmal einige Rekorden. Für einen Rekord bei der Jahresmitteltemperatur hat es nicht gereicht, es reiht sich aber in die Reihe der sehr warmen letzten Jahre ein. Zusammen mit dem Jahr 2014 erreichte das Jahr 2024 eine Mitteltemperatur von 11.95°C. Spitzenreiter ist bis jetzt das Jahr 2023 mit 12.18°C.Unsere Messreihe existiert seit 2001 und liefert kontinuierliche Daten, wenngleich mit einigen Datenausfällen. Dennoch zeigt sich auch bei uns in Mainz der Einfluss des anthropogenen Klimawandels deutlich. Zur besseren Einordnung ziehen wir Messungen anderer Wetterstationen des Deutschen Wetterdienstes (z. B. Mainz-Lerchenberg, Frankfurt Flughafen) sowie den ERA5-Datensatz des Europäischen Zentrums für Mittelfristvorhersage (ECMWF, siehe Info: Was ist ERA5) hinzu. Eine Analyse aller Datensätze zeigt eine hohe Übereinstimmung in den Temperaturverläufen.

Besonders seit den 1990er-Jahren lässt sich ein klarer Trend zu deutlich wärmeren Jahrestemperaturen erkennen. Auffällig ist zudem, dass selbst „kalte“ Jahre wie 1996, 2010 oder 2021 kontinuierlich wärmer ausfallen.

Ein Blick auf unsere Wetterstation im Jahr 2024 zeigt interessante Abweichungen: Während Januar und Juni unter dem Median der Vorjahre lagen, bewegten sich die übrigen Monate überwiegend im Bereich des Medians. Besonders herausstechend sind jedoch der August und vor allem der Februar, dessen Temperaturen selbst für einen März ungewöhnlich hoch gewesen wären.

Die Betrachtung der täglichen Abweichungen vom Mittelwert (2001–2023) unterstreicht diesen Eindruck: Ab Februar bis Mitte April war die Witterung deutlich zu warm. Dies führte zu einer frühzeitigen Entwicklung in der Natur, sodass viele Blüten durch die Kältephase Mitte April – inklusive Nachtfrösten – geschädigt wurden.

Apropos Nachtfröste: In der Klimatologie werden oft sog. Kenntage verwendet, die durch das Über- oder Unterschreiten eines definierten Schwellwertes eines meteorologischen Parameters (hier Temperatur) ermittelt werden. Auch hier zeigt sich ein Trend im Winter zu immer weniger Eis- und Frosttagen.

Doch zurück zu diesem Jahr. Interessanterweise waren die extremen Temperaturen im Februar nicht durch mehr Sonnenschein bedingt. Aus den Satellitendaten des Klimamonitoring-Projekts CMSAF (Deutscher Wetterdienst) geht hervor, dass die Sonnenscheindauer in diesem Monat sogar unter dem Median der letzten 40 Jahre lag. Generell ist Sonnenschein im Winter oft mit eher kühleren Temperaturen verbunden – wie sich etwa im Januar zeigte, wo überdurchschnittliche Sonnenscheindauer mit negativen Temperaturanomalien einherging.

Insgesamt war das Jahr 2024 eher unterdurchschnittlich sonnig, abgesehen vom August, der fast 300 Sonnenstunden erreichte. Langfristig zeigt sich jedoch ein positiver Trend bei der Sonnenscheindauer – ein Hoffnungsschimmer für Sonnenhungrige im Hinblick auf 2025.

Beim Niederschlag setzte 2024 neue Rekorde: Ab Juli lagen die monatlichen Niederschlagssummen stets über dem bisherigen Maximum der Vorjahre. Den Grundstein dafür legte bereits der Mai, der beeindruckende 160 Liter pro Quadratmeter brachte. Am Jahresende summierte sich der Niederschlag auf 663 mm – ganze 50 mm mehr als der bisherige Rekord aus dem Vorjahr (laut unserer Zeitreihe).

Hier können Sie sich nochmal die einzelnen Monate näher anschauen und sich von Regen, Sonne und Nordlichtern überraschen lassen...

 

Januar

Februar

März

April 2024

Mai 2024

Juni 2024

Juli 2024

August 2024

September 2024

Oktober 2024

November 2024

Dezember 2024