Am 20. März 2015 konnte eine partielle Sonnenfinsternis (Bedeckung bis zu 75%) über Mainz beobachtet werden. Eigentlich liegt eine Sonnenfinsternis nicht im "Zuständigkeitsbereich" der Meteorologie, doch sind deren Auswirkungen für unser Fachgebiet sehr interessant gewesen.
Die Besonderheit dieser partiellen Sonnenfinsternis lag im wolkenfreien Himmel über Mainz. Ohne die Sonnenfinsternis hätte die Kurve der Globalstrahlung dem theoretischen Verlauf entsprochen. Doch mit der Sonnenfinsternis entstand nun diese einzigartige Version!
Diese Kurve ist so außergewöhnlich, dass sie es sogar in die Sendung "Landesschau aktuell" am 20. März 2015 geschafft hat:
Doch nicht nur in den Strahlungsmessungen kann man den Einfluss der Sonnenfinsternis sehen. Auch in der Temperatur ist eine „Delle“ sichtbar. Je näher am Boden die Messung durchgeführt wurde, desto stärker ist auch der Effekt zu sehen.
Interessanterweise ändert sich auch die Windrichtung mit Beginn der Sonnenfinsternis. Da diese Änderung aber über den gesamten Mittag anhält, kann hier fürs Erste kein kausaler Zusammenhang hergestellt werden.
Bei der Beobachtung der Sonnenfinsternis war der Kreativität keine Grenzen gesetzt. So wurden Spiegel, Kartons, Alufolie und andere alltägliche Gegenstände eingesetzt, um diese Himmelsschauspiel zu beobachten.
So wurde zum Beispiel ein einfacher kleiner Spiegel dazu genutzt, die Projektion der Sonnenfinsternis an die Bürowand zu werfen:
Des Weiteren wurden mehrere Lochkameras eingesetzt.
Auch Schweißer-Brillen wurden eingesetzt - mit deutlich stärkeren Gläsern als üblich! Nur dadurch konnten diese genutzt werden.
Und dabei ist die Sonne auch ohne Finsternis immer einen (geschützten) Blick wert - wie hier kurz vor ihrem großen Auftritt:
