Dezember 2016

Dezember 2016 – Industrieschnee und Naturkunst (PDF)

Der vorherige Monat verschonte uns ja weitgehend mit Nebel. Doch dafür warf der Dezember mehrmals erbarmungslos mit dem Nebel um sich. So legte sich der graue Schleier erstmals genau am Nikolaustag über Mainz. In der Nacht zum 6. Dezember war die Nacht noch sternenklar, dadurch konnten die Temperaturen auf etwa -3°C fallen. Als dann zu Tagesbeginn der Nebel kam, wurde diese Temperatur wie in einem Kühlschrank für mehrere Tage konstant gehalten.

Durch die oft zitierte Inversionswetterlage konnten sich Feuchtigkeit und Emissionen in den untersten hundert Meter der Atmosphäre sammeln und anreichern. Es kommt der Zeitpunkt, da aus solch einem Nebel heraus Eiskristalle fallen – entstanden durch die Anlagerung der Feuchtigkeit an Aerosolen. Da es bei solch einer Wetterlage meist windstill ist, fällt dieser Industrieschnee nur sehr lokal. So waren nicht alle Stadtteile in Mainz zur selben Zeit oder gleich stark betroffen. Und für eine Schneeballschlacht eignet er sich auch nicht, da er sehr kleinkörnig ist. Einzig für die Fotografie kann man sich einen Nutzen herbeireden…

Nach einer kurzen Unterbrechung kam der Nebel auch zur Monatsmitte wieder zurück, hier allerdings bei positiven Temperaturen, so dass es einfach nur grau und langweilig zuging. Auch am Ende des Monats kam der Industrieschnee teilweise zurück.

Mutter Natur zeigte dann aber am letzten Tag des Jahres, was sie mit Minusgraden und hoher Luftfeuchtigkeit anstellen kann: Raureif!

Mutter Natur zeigte also, was sie kann. Vater Rhein jedoch hat im Dezember ordentlich gelitten. Magere 5,4 Liter pro Quadratmeter fielen in Mainz. Diese extreme Trockenheit in ganz Deutschland führte dazu, dass der Rhein mit Niedrigwasser zu kämpfen hatte. Ein eigentlich sehr feuchtes Jahr endete damit sehr trocken – seit Mitte November gab es keinen nennenswerten Niederschlag in Mainz.

Und nun wie gewohnt etwas Statistik:

 

Maximale Temperatur: 11.3°C

Minimale Temperatur: -7.4°C

Akkumulierter Niederschlag: 5.4 mm

Sonnenscheindauer: 2705 Minuten (45,1 Stunden)

Text, Graphiken und Bilder: Philipp Reutter.

Hinweis: Die von uns aufgezeichneten Daten stellen keine Referenzdaten dar und dienen ausschließlich zur privaten Information.

Institut für Physik der Atmosphäre